Die Senioren des Riedner Chors auf Reisen

Organisation und Text: Remo Manhart, Fotos: Alfons Hinder

 Obwohl Senioren normalerweise keine Morgenmuffel sind, beginnt die Reise mit der Besammlung am Bahnhof erst um neun Uhr. 18 gutgelaunte und fröhliche Seniorenkameraden fahren mit der S8 nach Zürich, wo im EC-Zug Plätze für die Weiterfahrt reserviert sind. Da unser nächstes Ziel Flüelen ist, müssen wir bereits in Arth-Goldau den Zug wechseln. In Flüelen SBB, dem Bahnhof des Kantonshauptortes Altdorf, sind wir wortwörtlich an den Gestaden des Urnersees angekommen, sicher einer der schönsten Seeabschnitte des Vierwaldstättersees. Hier besteigen wir das Kursschiff, deren Crew uns sehr freundlich aufnimmt. In Isleten trennen wir uns in zwei Gruppen. Jene, die nicht mehr so gut zu Fuss sind, bleiben noch bis zur Anlegestelle Bauen auf dem Schiff. Die grössere Gruppe nimmt den Weg nach Bauen, ein kleines Teilstück vom „Weg der Schweiz“, unter die Füsse. Bald passieren wir eine Stelle, die zurzeit zu Reden gibt und die Köpfe erhitzt.

Kurz zusammengefasst:

 In Isleten wurde 1853 eine Papierfabrik gegründet, die 1873 Alfred Nobel (der Dynamit-Erfinder) in eine Sprengstofffabrik umwandelte. Der Bau der Gotthardbahn kam wie gerufen. Heute ist nur noch eine geringe Produktion von Spezialprodukten übriggeblieben. Zurzeit ist dieser Ort im Gespräch wegen Samih Sawiris, dem „König von Andermatt“, der auf der noch unbebauten, grünen „Halbinsel“ von Isleten eine Luxus-Tourismus-Idee realisieren möchte.

 

Weiter geht es ganz gemütlich, da der Sauerstoff vor allem für angeregte Gespräche und Witze reichen muss. Problemlos erreichen wir Bauen, wo wir uns im Restaurant «Fischli am See» mit feinem Essen und Trinken verwöhnen lassen. Die angeregten Diskussionen werden gerne unterbrochen, denn drei Wunschlieder werden auf der regengeschützten Terrasse gesungen.  

In Bauen befindet sich auch das Geburtsort-Denkmal von Pater Alberich Zwyssig 1808-1854, dem Komponisten der aktuellen Schweizer Nationalhymne, dem Schweizerpsalm. Das Lied wurde 1841 von Alberich Zwyssig, einem Zisterziensermönch des Klosters Wettingen, zu einem Text von Leonhard Widmer aus dem Jahr 1840 komponiert. Der Schweizerpsalm ersetzte 1981 die bisherige Landeshymne „Rufst du, mein Vaterland“. Diese Melodie ist auch die britische Königshymne und wurde bei offiziellen Anlässen mit England entsprechend zweimal gespielt. Das veranlasste die Schweiz, ihre Hymne zu ersetzen.

Nach einer durch Wettergott Petrus kurzen, aber ergiebigen Regeneinlage während des Mittagessens, folgt eine gut einstündige Urnersee-Schiffrundfahrt nach Flüelen und via Tellsplatte und Rütli nach Brunnen. Auf dem Raddampfer Schiller aus dem Jahr 1906 interessiert die Senioren nicht nur die attraktive Bergwelt, die den Urnersee säumt, sondern auch der offene Motorenraum mit dem mächtigen blitzblank geputzten Getriebe, welches die schäumenden Schaufelräder antreibt. Im übervollen Schiffsrestaurant singen die Senioren anschliessend zur Freude der Mitreisenden (teils stehend und ohne Bier!!) noch einige rassige Lieder. Nach einem kurzen Spaziergang zum Bahnhof Brunnen geht’s mit der ÖV nach Wallisellen.

Ein erlebnisreicher Tag, in allen Belangen perfekt gelungen, endet bei unserem Präsidenten Roman Berli, (neuerdings) Gastwirt des Café City, bei einem kühlen Bier.

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