Singen, Reisen und gut Speisen

Männerchor Rieden auf Jubiläumsreise

 

Der zweitälteste Walliseller Verein feiert bekanntlich dieses Jahr sein 150-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass wurde mit den Sängerfrauen eine viertägige Reise ins Elsass  unternommen, sehr gut organisiert von Bea und Markus Hunger.

 

Die Dirigentin des Vereins, Yvonne Morgenthaler sowie 30 Sänger, 25 Sängerfrauen und 3 Gäste schauten der Reise erwartungsfroh entgegen. Schon beim Kaffeehalt im Restaurant Dreiländerblick in Weil am Rhein erhielt man einen ersten Eindruck über die Grösse der Rheinebene, welche bei Basel die Schweiz, Deutschland und Frankreich berührt. Das Elsass ist die  kleinste Region in Frankreich mit nur zwei Departements (Haut-Rhin und Bas-Rhin), gelegen zwischen dem Rhein und den Vogesen. Die Region misst gerademal 190km von Nord nach Süd und 50km von Ost nach West.

Der Besitz des Elsass wechselte ständig zwischen Deutschland und Frankreich.  Seit 925 war es Teil des Herzogtums Schwaben, im 17.Jahrhundert wurde es durch Frankreich erobert, dann gehörte es von 1871 - 1918 zum Reichsland Elsass-Lothringen (Deutsches Reich), bevor es dann endgültig französisches Territorium wurde. Das Elsass verfügt über einige weltbekannte kulinarische Spezialitäten wie z.B. Spargeln, Sauerkraut, Flammkuchen, Kougelhopf und den Weisswein. Das erste Ziel des Chors im Elsass war das Städtchen Kaysersberg, ein pittoresker Ort inmitten der Weinberge, der romantischer nicht sein könnte. Kaysersberg ist auch der Geburtsort des Theologen, Musikers, Arzt und Philosophen Albert Schweitzer.

Bei der Fahrt durchs ländliche Elsass konnte in Gunsbach im Vallee du Munster die Herstellung des bekannten Munsterkäses im Maison du Fromage beobachtet werden. Das Domizil des Chors während der Reise war Strassburg, das Zentrum des Elsass. Strassburg ist bekanntlich Sitz des Europarats, des Europa-Parlaments und des Eurpäischen Gerichtshofs. Strassburg verfügt über eine wunderschöne Altstadt mit dem malerischsten Teil "Petite France". Im Zentrum ragt der Turm der majestätischen Kathedrale, aus Sandstein gebaut, in den Himmel. Mit seinen 142m Höhe war der Turm bis 1874 das höchste Gebäude Europas. Auf einer Bootsfahrt auf der Ill rund um die Innenstadt konnten die wunderschönen Fassaden der Altstadthäuser vom Wasser aus bestaunt werden.Das Restaurant "Zuem Strissel" ist die älteste "Winstub" von Strassburg aus  dem Jahre 1385 und unbedingt einen Besuch wert.

 

Natürlich durfte auch ein Besuch des meist besuchten Pilgerorts im Elsass nicht fehlen: das Kloster St.Odile, das nach kurvenreicher Fahrt durch den Wald auf den 763m hohen Mont St.Odile schliesslich erreicht wurde. Das Kloster ist wunderschön auf einem Hügel gelegen und bietet einen herrlichen Ausblick auf das Elsass und die Rheinebene. Es wurde zu Ehren der heiligen Odilie im 7.Jahrhundert als Frauenkloster errichtet. Ursprünglich ein Franziskanerkloster, gehört es heute zum Konvent der Schwestern vom heiligen Kreuz. Es wird aktuell noch von 4 Nonnen bewohnt. Am Fusse des Klosterhügels liegt das Dorf Obernai, bei dem sich fast alles auf die Dorfmitte konzentriert: die Kirche, die Synagoge, der Brunnen das Rathaus. Und auch am Dorfplatz ist die "Halle aux Bles", das ehemalige Kornhaus - heute ein gediegenes Restaurant.

Das Städtchen Colmar ist ein Muss auf jeder Elsass-Reise ! Es liegt ziemlich zentral: nach bei Basel und Strassburg, zwischen dem Rhein und den Vogesen. Kunst und Geschichte sind hier allgegenwärtig. Der wohl berühmteste Kunstgegenstand ist zweifellos der Isenheimer Altar von Matthias Grünewald im Unterlinden Museum. Der Bildhauser Auguste Bartholdi, der Erbauer der Freiheitsstatue in New York, stammte aus Colmar. Zu seinen Ehren steht auf einem Strassenkreisel in Colmar eine originalgetreue Nachahmung der Statue.

Colmar besitzt eine wunderschöne Altstadt mit vielen malerischen Gässchen und Riegelhäusern sowie dekorativen Wirtshaus-Schildern. Die Elsässer Weinstrasse ist insgesamt 170km lang und führt von Marlenheim bis Thann, immer durch Weinberge und Winzerdörfer am Fuss der Vogesen entlang. An dieser Route liegt auch das Dörfchen Barr, wo der Chor eine bekannte Weinkellerei besuchte. Nach dem Besuch des Weinkellers und des Weinmuseums ging`s dann zur Sache: die berühmten Elsässer Weine durften degustiert werden ! 80% der Produktion der Weine im Elsass sind Weissweine und nur gerade 20% sind Rotweine. Die bekanntesten Weissweine sind dabei der Pinot gris, der Pinot blanc, der Riesling und natürlich der Gewürztraminer, der König der Elsässer Weine. Selbstverständlich wurden im Degustationslokal auch noch ein paar Weinlieder zum besten gegeben.

        

Der musikalische Höhepunkt der Jubiläumsreise folgte dann am letzten Tag, an dem der Männerchor Rieden den Gotttesdienst in der Kirche St.Thomas in Strassburg mit vier Liedern begleiten durfte: Tebje Pojem, Vater unser, Ode an Gott und Dankgebet. Die Kirche stammt aus dem Jahr 1196 und ist die evangelische Hauptkirche der Region. Sie  besitzt zwei bekannte Orgeln auf denen so berühmte Leute wie Wolfgang Amadeus Mozart und Albert Schweitzer schon spielten. Nach dem musikalischen, folgte dann auch noch der kulinarische Abschluss der Reise im Gourmet-Restaurant "Aux armes  de France" in Ammerschwihr, wo Gault Millau-Koch Philippe Gärtner für den Chor kochte. Bei herrlichem Wetter und mit vielen Eindrücken kehrte der Chor dann wieder nach Walisellen zurück.

 

Nach den Feierlichkeiten und dem Jubiläumskonzert im März möchten wir nun unsere Jubiläumsfeierlichkeiten mit der ganzen Bevölkerung von Wallisellen fortsetzen. Am Samstag, 24.August eröffnen wir musikalisch mit einer Vernissage die Sonderausstellung im Ortsmuseum Walllisellen. Am Sonntag, 25.August dabei zu sein ist fast ein "Muss". In der Schnitzelscheune beim Forsthaus Dreispitz werden wir nach dem oekumenischen Gottesdienst um 10.00h am Morgen unseren Jugendlichen und Kindern einiges bieten können. Bei diversen Spielen können diese ihren Mut und ihre Geschicklichkeit ausprobieren. Erwachsene können sich dann zwischenzeitlich in der Festwirtschaft bei Musik und Tanz bestens unterhalten.

Wir freuen uns auf Sie.

Peter Vontobel    

 

   

Kommentar schreiben

Kommentare: 0